1. Die Klimakatastrophe ist in aller Munde. So möchte ich in meiner Gemeinde den Klimaschutz und die Anpassung an Extremwetter voranbringen:
Wir müssen versuchen, den Flächenverbrauch bzw. den Versiegelungsgrad zu reduzieren, denn zum einen führen wärmespeichernde Materialien wie Asphalt, Beton und Stein zur Temperaturerhöhung in den
ohnehin heißen Sommermonaten, zum anderen fehlt diese Fläche für die Versickerung bei Starkregen – Risiko für Überschwemmungen - und die Grundwasservorräte können nicht aufgefüllt werden. Auch
kleine Schritte können in der Summe einen Beitrag leisten: So könnte man beispielsweise bei der Neugestaltung von Parkplätzen diese schottern oder mit Rasengittersteinen versehen, anstatt die
Fläche komplett zu versiegeln.
Außerdem wünsche ich mir, dass die noch vorhandenen alten Baumbestände wertgeschätzt werden, in den letzten Jahren sind leider immer wieder große Bäume aus dem Ortsbild verschwunden, oftmals ohne
adäquaten Ersatz. In den heißen Sommern sorgen Bäume für Schatten und Verdunstungskühle, sie binden klimaschädliches CO2, filtern Aerosole aus der Luft und bieten vielen Tieren Lebensraum.
Obendrein machen sie das Dorf attraktiver. Das Augenmerk jeder Ortsmittengestaltung sollte deshalb auf ausreichend Grün liegen – meiner Meinung nach wurde dies in Steinach leider
vernachlässigt.
Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz kann mit der Photovoltaiktechnik geleistet werden. Dabei denke ich nicht nur an Dächer, die ohnehin schon damit häufig bestückt sind. Man könnte überlegen,
welche Randflächen nahe Verkehrswegen sich dafür eignen. Inzwischen gibt es viele innovative Möglichkeiten, wie beispielsweise Photovoltaik in Verkehrswegen oder auch Agri- Photovoltaik.
2. Das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten kann eine noch größere Katastrophe werden, die unseren Wohlstand bedroht. So möchte ich in meiner Gemeinde den Artenschutz verbessern:
Je weniger Fläche versiegelt ist (siehe Frage 3), desto mehr Fläche steht für Tiere und Pflanzen zur Verfügung, zum Beispiel in Form von den für die Biodiversität so wertvollen Streuobstwiesen.
Prägten diese vor Jahrzehnten noch unsere Kulturlandschaft, gehören sie heute zu den stark gefährdeten Lebensräumen, die es zu bewahren gilt. Auch im Ortskern kann die Kommune einen bedeutenden
Beitrag zum Artenschutz leisten und eine Vorbildfunktion erfüllen, indem die öffentlichen Flächen mit Bedacht bepflanzt werden. Es gilt, die Rabatte mit insektenfreundlichen Blumen und Kräutern
mit möglichst langer Blühzeit zu bepflanzen und gerade auch Sträucher und Bäume (Haselnuss, Holunder, Kastanie, Linde etc.) wären wünschenswert, um möglichst vielen Tieren einen Lebensraum zu
bieten. Eine solche Bepflanzung müsste während der heißen Sommer auch längst nicht so aufwändig bewässert werden. Eine insektenfreundliche Bepflanzung muss auch Teil eines jeden Bebauungsplans
sein. Des Weiteren kann man mit spätem Mähen der Wiesen die Artenvielfalt fördern. Viele Blumen werden bereits vor ihrer Blüte abgemäht und können so weder als Nahrung für Insekten dienen, noch
ihre Samen verstreuen.
3. Die Kommunalpolitik hat viel Macht, z.B. über die Bauleitplanung. Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg ist höher als geplant. So möchte ich mehr Fläche für Natur und Land-/
Forstwirtschaft erhalten:
Flächenfraß ist für mich ganz eng mit den obigen Themen “Klima- und Artenschutz” verknüpft. Boden ist eine begrenzte und deshalb unglaublich wertvolle Ressource. In Steinach haben wir
glücklicherweise noch von diesem Schatz: ebene, fruchtbare Fläche. Von Beginn an bin ich Mitglied der Bürgerinitiative Steinach, die sich für eine Gewerbeentwicklung mit Augenmaß – kommunal-
einsetzt. Es gilt, zu allererst Brachflächen zu nutzen, in die Höhe und in die Tiefe zu bauen, bevor unwiderruflich Äcker versiegelt werden. Verantwortungsvoller Flächenverbrauch und
gleichzeitige Weiterentwicklung unseres Dorfes sehe ich als Schlüsselaufgabe in den kommenden Jahren. Ich wünsche mir, dass wir für unsere Kinder und Enkelkinder ein Stück dieses Schatzes in
Steinach bewahren können und so auch ihnen noch die Möglichkeit geben zu gestalten.